Die chinesische Ulme ist ein weit verbreiteter und bei richtiger Pflege dankbarer Zimmer- und Outdoor Bonsai.
Im Sommer stehen sie gern draußen, sind gut schnittverträglich und bieten Anfänger einen optimalen Einstieg in die Bonsai Pflege.
Chinesische Ulme – Steckbrief
Ursprünglich stammt diese Ulmenart aus China, ist aber auch in Taiwan, Nordkorea, Japan und in Teilen Indiens sowie Vietnam zu finden.
Ulmus parvifolia, so ihr botanischer Name, ist weitestgehend gegen das durch Pilze und den Ulmensplintkäfer ausgelöste Ulmensterben resistent.
Die Blütezeit der sommergrünen Ulme ist von August bis Oktober, jedoch Blühen die Bäume erst ab einem Alter von ca. 15 Jahren. Typisch für die Laubblätter der Ulme ist der stumpf gezahnte Blattrand.
Bis zu 25 m Wuchshöhe kann die chinesische Ulme in freier Natur erreichen, die Baumkrone ist breit und kugelförmig aufgestellt.
Der richtige Standort
Im Sommer gern draußen und im Winter bei 5-10°C im Haus, verträgt die Ulme einen sonnigen Standort. Zu viel, heiße Mittagssonne sollte jedoch vermieden werden.
Ganzjährige Temperaturen von 20°C setzen dem Baum zu, im Winter sollte dieser Bonsai deshalb kühler stehen. Einen Teil der Blätter wird die Ulme bei der Überwinterung verlieren.
Ideal: im Sommer draußen und in den Wintermonaten drin und kühl bei unter 20°, besser unter 15°.
Wasserbedarf & Dünger
Regelmäßiges Gießen ist hier wichtig, jedoch sollte Staunässe vermieden werden. Das Substrat sollte daher gut durchlässig sein. Ist die Oberfläche trocken, wird gegossen.
Wie auch der Ficus Bonsai, mag die Ulme eine gewisse Luftfeuchtigkeit – ein besprühen der Krone mit weichem Wasser ist ideal.
Vom Frühjahr bis in den Herbst sollte der Baum alle 2 Wochen mit Flüssigdünger versorgt werden. In der Überwinterung kann und sollte man auf die zusätzliche Nährstoffversorgung verzichten.
Substrat & Umtopfen
In erster Linie sollte die Erde einen größeren organischen Anteil besitzen und gut durchlässig sein, auch um Staunässe zu vermeiden.
Kokosfasern, Akadama, Anzuchterde und diverse andere Mischungen, aber auch Bonsaierde eignen sich hier gut. Ein hoher Akadamaanteil sorgt für die benötigte Durchlässigkeit für Sauerstoff und Wasser.
Junge Pflanzen sollten alle 1-2 Jahre umgetopft werden, ältere Bäume hingegen alle 3-4 Jahre. Das Umtopfen sollte am besten im Frühjahr (März/April) geschehen.
Ein Wurzelschnitt ist dabei mit einer möglichst scharfen Schere zu absolvieren, da die Wurzeln der Ulme recht weich sind.
Schnitt & Gestaltung
Die Ulme ist sehr gut schnittverträglich und bildet stetig neue Triebe, die es regelmäßig zu verschneiden gilt. Es bieten sich unzählige Gestaltungsformen an.
Der Haupt- und Formschnitt sollte im Frühjahr erfolgen. Ganzjährig können jedoch kleinere Äste auf 2-3 Blätter zurück geschnitten werden.
Wird die chinesische Ulme sehr warm überwintert, treibt sie intensiv aus. Diese, der Form optisch nicht zuträglichen Triebe, können und sollten entfernt werden.
Gerade junge Triebe und Äste lassen sich gut Drahten. Den Draht dabei abpolstern. Ältere, kräftige und dicke Äste lassen sich lediglich mit Draht abspannen.
Die primäre Gestaltungsform erreicht man generell eher per Schnitt.
Woher bekomme ich einen Ulmen Bonsai?
Grundsätzlich kann man sich den Bonsai aus Samen ziehen, doch müssen diese stratifiziert werden (Unterbrechung der Keimruhe). Dies ist schwierig und zeitaufwendig, da es Jahre dauert, bis aus dem zarten Pflänzchen ein stattlicher Baum im Miniformat wird.
Es ist jedoch auch möglich den Bonsai aus dickeren, kräftigen Wurzeln beim Umtopfen zu ziehen, wenn diese durch einen Wurzelschnitt entfernt werden.
Die bequemste und sinnvollste Möglichkeit ist jedoch der Kauf im Fachmarkt, einer Baumschule oder in Onlineshops. Wählt man einen noch etwas jüngeren Baum, hat man eine gute Grundlage für die spätere Gestaltung.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-08 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Pflege in der Zusammenfassung
- heller Standort, jedoch vor zu intensiver Mittagssonne schützen
- im Sommer gern draußen und im Winter kühler unter 15°
- regelmäßig gießen, gern einsprühen und Staunässe meiden
- ältere Bäume alle 2-3 Jahre im Frühjahr umtopfen
- vom Frühling bis Herbst alle 14 Tage düngen
- Formschnitt im Frühjahr, kleinere Korrekturen ganzjährig möglich
Titelbild: von Ilona Ilyés auf Pixabay
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