Dieser Garten gilt als Ausdruck japanischer Tradition und Philosophie: Man findet die schönen und sensitiv anmutenden japanischen Gärten nicht nur bei buddhistischen Tempeln oder bei Shintō-Schreinen im Mutterland, sondern auch in Parks oder als private Gartenanlagen bei uns.
Neben Bambus, Kirschbäumen, Liguster, Magnolien und Rhododendron gehören auch japanischer Ahorn, Hortensien und Schwertlilien zu den japanischen Gartenklassikern. Darüber hinaus existiert eine große Anzahl von im eigentlichen Sinn symbolhaften Anpflanzungen, die häufig anzutreffen und beliebt sind.
Neben Bodenbedeckern und den verschiedenen Laubgehölzen, die sich im Herbst schön verfärben, gehören dazu verschiedene Blattschmuckpflanzen und immergrüne Gehölze.
Unter allen Pflanzenschönheiten, die in heimischen Japangärten wachsen, blühen und gedeihen, nehmen Kiefern (Pinus) den ersten Platz auf der Beliebtheitsscala ein. Sie haben in den traditionellen japanischen Gärten die Funktion der Strukturbäume, die den jeweiligen Anlagen eine besondere, charakteristische Aura verleihen.
Besonders zu empfehlen sind die vergleichsweise gemächlich heranwachsenden, kleinwüchsigen und für Formzuschnitte besonders gut geeigneten Schwarz-, Rot- und Bergkiefern sowie Zwerg- und Kriechkiefern mit ihren dichten und üppigen Trieben.
Kiefern im japanischen Garten
Im japanischen Garten gelten Bäume im Allgemeinen als Symbole des Lebens und die immergrünen Kiefern im Besonderen als Darstellung der Beständigkeit.
Dabei setzen die japanischen Gartengestalter im Gebirge wachsende Kiefern so, dass der Pflanzort natürlichen Standortbedingungen entspricht: Weil sie von Natur aus im Gebirge aufwächst, setzt man sie in Steinansammlungen, um den Eindruck einer Felsenszenerie zu erzeugen.
Kiefern, die normalerweise am Wasser vorkommen, werden neben einem Trockenbach gepflanzt, um einen kühlen, klaren Wasserlauf anzudeuten. Die Rotkiefer(Pinus densiflora) mit ihrer dekorativen roten Rinde verträgt die Gesellschaft der Drehkiefer (Pinus contorta ), wenn der Boden sandig und wenig kalkhaltig ist. Beide sind mittelgroß und sehr attraktiv.
Ideal für kleine japanische Gärten sind die Chinesische Weißborkenkiefer (P. bungeana) und die Bergkiefer (P. mugo). Die Bergkiefer akzeptiert dabei beinahe jeden Boden, sogar den basischen. Schwarzkiefern (P. nigra) sind ganz besonders witterungsbeständig. Deshalb eignet sie sich gut zum Anpflanzen eines Windschutzgürtels. In der Symbolik japanischer Gartenkunst steht sie mit ihrer schwarzen Rinde als beschützendes Element mit männlicher Energie.
Eine der attraktivsten Kiefern im Japangarten ist die Mädchenkiefer (P. parviflora). Sie ist kleinwüchsig, dabei wächst sich ihre Krone im Alter immer weiter aus.
Unterhaltung und Pflege
Ganz allgemein zählt die Kiefer zu den Gehölzen mit den bescheidensten Ansprüchen. Arten wie die Gemeine Kiefer oder Föhre (P. sylvestris), die Weymouthskiefer (P. strobus) und die Zirbelkiefer oder Arve (P. cembra) brauchen viel Platz im Garten. Dagegen bleiben die Zuchtformen für den japanischen Garten schön klein.
Sie gelten als Licht liebend und vertragen keine intensive Beschattung durch andere Bäume. Dann stellen sie keine besonderen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit, wobei stauende Nässe, aber auch allzu trockene Luft vermieden werden soll. Mit ihren Pfahlwurzeln sind Kiefern windfest.
Kiefern sind recht robust. Allerdings leiden manche Arten leicht unter dem sogenannten Blattrost. Dies ist eine Pilzkrankheit. Darüber hinaus kann die sogenannte Kiefernschütte auftreten, die ebenfalls durch einen Pilz hervorgerufen werden kann. Abgestorbene Nadeln und Pflanzenteile müssen sorgfältig vernichtet werden. Neben der richtigen Auswahl des Standorts und guter Nährstoffversorgung können spezielle Spritzmittel den Pilzbefall vernichten.
Fazit
Kiefern sind als wertvolle Art mit zahlreichen Sorten verbreitet, sodass sich für jede Gartenanlage eine passende Kiefer findet. Sie geben dem Japangarten Form und Struktur – eine wunderbare Eigenschaft, der im Winter, wenn sommergrüne Bäume kahl geworden sind, eine besondere Bedeutung zukommt.
Dabei stellen die Kiefern keine besonderen Ansprüche – in Unterhaltung und Pflege sind sie unproblematisch. Erhältlich sind Setzlinge u.a. im Baumarkt, Baumschulen oder direkt online:
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zuletzt aktualisiert am 21.06.2021